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Die Architektur unseres Kirchenbaus

Unser Gotteshaus in der Eichenallee ist ein Bau, der sich in seiner Eigenwilligkeit manchen Gemeindegliedern und anderen Besuchern nicht ohne weiteres erschließt. Dieser Text soll versuchen, das Verständnis zu erleichtern.

Der Architekt, Herr Prof. Sage, hat sich jahrelang um dieses Projekt bemüht; dann war es sein Gedanke, daß die Kirche wie ein unregelmäßiger fünfeckiger Kristall aus dem Boden wachsen und ein hohes schweres Dach, das nach der Altarseite tief heruntergeht, sie schützend abschließen sollte. Das Dach, dazu fast die ganze Ostwand, ein Teil der Westwand und der Glockenstuhl sind mit großen Kupferplatten belegt. Das bedeutet, daß alle Flächen seit einer Reihe von Jahren in kräftigem Grün leuchten.

Die hohe Mauer an der Straße, die die eigentliche Südwand darstellt, bildet, grün bewachsen und mit dem vor ihr liegenden Grünstreifen, einen guten Abschluß.

Als wegweisendes und beherrschendes Bauelement ist in der Gesamtbaugruppe zwischen Kirche, Gemeindehaus, Kindergarten und Pfarrwohnhaus der Glockenturm eingefügt.

Auch das Innere der Kirche sollte in seiner besonderen Gestaltung aufmerksam betrachtet werden. Die Decke und ein Teil der Wände sind fast im Zustand des Rohbaus gehalten; die Altarwand und die unteren Flächen der übrigen Wände sind zum großen Teil mit schönem afrikanischen Mansoniaholz verkleidet.

Die westliche Fensterwand geht im stumpfen Winkel in die Altarwand über, die ihrerseits wieder im stumpfen Winkel zu Ostwand führt. Alles, was dem Gottesdienst dient, steht an der Altarseite beieinander: Lesepult, Altar, Kanzel, Taufbecken, Chorraum und Orgel. Dies und die Führung der Wand sowie die tief herabgehende Decke ziehen förmlich den Blick nach vorn. Die Kirche hat dadurch die Atmosphäre der Sammlung, die, wenn auch unbewußt, fast alle Besucher des Gottesdienstes beherrscht. Sie wird auch nicht beeinträchtigt durchdie eigentümliche Aufteilung des großen Raumes. Die Empore sollte nicht wie eine obere Etage wirken, sondern organisch mit dem unteren Raum verbunden sein. Das wird erreicht durch die "Treppe" mit ihren aufsteigenden Sitzreihen an der Ostwand. Die kleinen Dreieckfenster links über der Orgel, in die durch eine besondere Außenkonstruktion das Licht schräg hineinfällt,sind eine besondere Zierde des Raumes. Allerdings wird ein kleiner Teil von ihnen durch die nachträglich eingebaute Orgel verdeckt.

Die großen Dreieckfenster an der Westwand bilden die Hauptquelle für das Tageslicht und tragen zugleich die stärksten Beleuchtungskörper, so daß Tageslicht und künstliches Licht von denselben Quellen her den Raum erhellen.

Das fast unscheinbare, leere Kreuz über dem Altar, vom Architekten gestaltet, weist mit seinen geteilten Armen auf die Auferstehung Christi hin, zugleich wollen diese Arme mit ihren offenen Enden die weltweite Wirkung seines Geistes verkünden.

Von G. Jedermann

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