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So sieht das Faltblatt aus. Ausgewählte Artikel finden Sie auf den folgenden Seiten.

Hier geht es zu den aktuellen Terminen der Gottesdienste und sonstigen Veranstaltungen.

NACH-DENKEN

"Jetzt ist die Zeit!"

„Jetzt ist die Zeit!“ steht als Motto über dem Deutschen Evangelischen Kirchentag, zu dem sich vom 7. bis zum 11. Juni viele Christ:innen in Nürnberg treffen. „Jetzt ist die Zeit!“ – das sind die ersten Worte, die Jesus im Evangelium nach Markus spricht und mit denen seine Wirksamkeit beginnt.

„Jetzt ist die Zeit!“ Das haben die Jünger:innen Jesu damals gehört als Erfüllung der langgehegten Erwartung, als Wirklichkeit der immer wieder erneuerten Hoffnung. Jetzt bricht für uns Gottes Reich an, das Reich des Friedens und der Gerechtigkeit, endlich. Jetzt enden Gewalt und Verfolgung, Unterdrückung und Missachtung. Gott, immer schon da, kommt uns nahe, macht sich vernehmbar. Dieses „Jetzt“ verändert einfach alles.

Es kam komplizierter. Im Wirken des Jesu von Nazareth erkannten die Anhänger:innen dieses Reich Gottes, seine Anfänge: Frieden und Gerechtigkeit. Und erlebten zugleich, dass Unfrieden und Ungerechtigkeit nicht einfach aufhörten. In der Welt nicht und nicht in ihnen selbst. Das Reich Gottes brach an und blieb in Bewegung, war zugleich eine Verheißung und eine Aufgabe.

„Jetzt ist die Zeit!“ hören wir deshalb auch als Hinweis auf unsere Gegenwart. Jetzt ist Gott gegenwärtig, in diesem Moment, mit seinem Reich. Nicht nur in der Erinnerung, nicht nur in einer fernen Zukunft. Jetzt ist die Zeit Gottes. Und jetzt sind wir gegenwärtig, in diesem Moment. Jetzt ist unsere Zeit, meine Zeit. So wird der Satz auch zur Aufforderung für eine Miniatur-Meditation, mittendrin: Jetzt ist die Zeit, einen Moment still zu werden, innezuhalten, zu atmen und auf genau diesen Moment zu achten. Auf das Jetzt, auf unsere Gegenwart, auf Gottes Gegenwart. Auf sein angebrochenes Reich. Das gelingt beim Kirchentag in Nürnberg genauso gut wie in Miniatur-Momenten in Neu-Westend. Jetzt eben.

Hilmar Gattwinkel

BEGEISTERT SINGEN

Singen befreit, verlangt Konzentration und macht den Kopf frei. Nach jeder Probe, Aufführung oder Gottesdienstgestaltung fühlt man sich gut. Was im Kinderchor begann und als Jugendgruppenleiter mit der Gitarre begleitend am Lagerfeuer und in einer Jugendschola fortgeführt wurde, vertiefte sich in anspruchsvollen Betriebschören und mündete im Pensionsalter in verschiedenen Chören der Gemeinde Hl. Geist. Chorsingen bedeutet für mich doppelt beten!

Christian A. Schmidt singt im Singekreis der Kath. Gemeinde Heilig Geist, freitags 18.30-20.00 Uhr, Bayernallee 28.

Ich singe sehr gern, habe auch Chorerfahrung, aber der Ulmechor ist etwas ganz Besonderes: Zu erleben, wie es uns, dem Chor, trotz der verschiedenen Nationalitäten, unter Omars Anleitung und seiner Geduld, immer wieder gelingt, die unterschiedlichsten Lieder mehrstimmig einzuüben - bis zur Konzertreife - das ist für mich auch eine großartige soziale Erfahrung!

Ingrid Flik singt im Ulme-Chor und ist in der Ulme35 seit 2016 ehrenamtlich in der Kleiderkammer aktiv.

Singen befreit mich von jeglicher Last und gibt mir das Gefühl, lebendig zu sein. Der Chor ist für mich die Möglichkeit, das Sinnliche mit dem Lebendigen zu verbinden.

Irene C. M. singt in der Kantorei, dienstags 19.30-21 Uhr, Eichenallee 53, und engagiert sich ehrenamtlich in der Evangelischen Kirchengemeinde Neu-Westend.

Ich habe in Syrien Musik studiert und als Dozent unterrichtet. Hier in Deutschland hatten wir die Idee, einen interkulturellen Chor zu gründen. Wir singen Stücke in allen möglichen Sprachen, die ich für den Chor arrangiere. Bei uns singen junge und alte Menschen. Oft merke ich schon beim Warm-up, dass sie es lustig finden, miteinander zu singen. Wenn wir vierstimmig singen und Instrumente uns begleiten, ist das wunderbar. Bei Konzerten sieht man, dass das Publikum das schätzt und begeistert ist.

Omar Znkawan leitet den Ulme-Chor – Stimmen ohne Grenzen, donnerstags 18.30-20.30 Uhr, Ulmenallee 35.

Seitdem ich mit 15 Jahren das erste Mal im Chor gesungen habe, möchte ich nicht mehr darauf verzichten, gemeinsam zu singen! Schnell hat es mir so viel Spaß gemacht, dass ich in mehreren Chören gesungen habe und vor drei Jahren dann einen Chorleitungskurs besucht habe. Wenn alle Stimmen im Chor zusammenklingen, macht es mich sehr glücklich – als Chorleiterin, Chorsängerin oder Zuhörerin.

Theresa Riebeck leitet den Kinderchor (mittwochs 16-17 Uhr) und die Kantorei (dienstags 19.30-21 Uhr) in der Evangelischen Kirchengemeinde Neu-Westend, Eichenallee 51.

KLIMAWANDEL

EIN THEMA FÜR WESTEND

Der Klimawandel ist ein globales Problem, das Auswirkungen auf alle Bereiche unseres Lebens hat. Auch in Westend macht er sich bemerkbar. In vielen Gesprächen erfährt das Team der Mobilen Stadtteilarbeit der Ulme35, dass sich Nachbarinnen und Nachbarn um ihre Umwelt sorgen und sich Gedanken machen, wie sie sich für den Erhalt der Natur engagieren können. Nicht nur Straßenbäume und der Schutz der Artenvielfalt sind dabei Themen, auch Schattenplätze auf Spielplätzen oder die Sicherung der Energieversorgung der eigenen Wohnung werden angesprochen.

In den Kiezrunden35, in denen einmal monatlich Westender Themen, die die Nachbarn bewegen, besprochen werden, stellte im März ein Student seine Idee vor, Teile der Grünflächen in der Preußenallee in eine Wildblumenwiese zu verwandeln, um die Artenvielfalt für Pflanzen und Insekten zu schützen. Sind Sie interessiert mitzumachen? Wir vermitteln gerne den Kontakt.

Eine andere Nachbarin stellte naturschutzgerechte Wege vor, die Baumscheiben der Straßenbäume zu bepflanzen. Ihre informative Präsentation leiten wir gerne weiter. Thema sind auch die Bäume in den Alleen.Viele Straßenbäume sind in den letzten Jahren gefällt und nicht ersetzt worden, dabei sind sie gerade in Westend ein wichtiger Teil der städtischen Landschaft. Wie können wir uns dafür einsetzen, dass neue Bäume gepflanzt werden?Und was können wir als Anwohnende tun, dass die Bäume bewässert werden?

Einige Nachbar:innen sind dieser Frage nachgegangen. Vielleicht finden sie in der Kiezrunde Mitstreiter:innen, um diesem Anliegen mehr Nachdruck zu verleihen. Das Team der Mobilen Stadtteilarbeit hat im Rahmen der Aktion „Rettet unsere Bäume“ der Grünen Liga Berlin e. V. Gießkannen und Gießsäcke organisiert, die man vor der eigenen Haustür „adoptieren“ kann.

Neben diesen lokalen Herausforderungen diskutieren die Nachbarn in Westend auch über umweltfreundliche Methoden, um Wärme zu erzeugen. Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, setzen sich Menschen im Eichkamp und der Siedlung Heerstraße seit langem für eine lokale Wärmewende ein und gründen gerade ein genossenschaftliches Nahwärmenetzwerk, das 150 Anschlussnehmer versorgen soll. Ähnliche Pläne gibt es auf der Mierendorffinsel – Beispiele, die hoffentlich viele Nachahmer:innen finden.

Viele Westender und Westenderinnen sind engagiert und interessiert daran, den Kiez mitzugestalten. Das Team der Mobilen Stadtteilarbeit Ulme35 ist seit Januar 2021 in Westend unterwegs, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, Eigeninitiative zu stärken und Begegnungsräume im Kiez zu schaffen.

Ideen, Anregungen oder Fragen erreichen das Team der Mobilen Stadtteilarbeit unter stadtteilarbeit[at]interkulturanstalten.de oder persönlich dienstags bis freitags zwischen 15 und 18 Uhr in der Ulme35, Ulmenallee 35, 14050 Berlin

www.interkulturanstalten.de

MIT DEM STIFT ERINNERN

„Das musst du aufschreiben!“ Wie viele ältere Menschen hören das von ihren Kindern, Enkel:innen oder Freunden und Freundinnen, wenn sie etwas aus ihrem Leben erzählen. Aber nicht nur fest im Gedächtnis verankerte Geschehnisse lassen sich aufschreiben. Wer über das eigene Leben schreibend nachdenkt, merkt manchmal, wie die vagen Erinnerungen und die undeutlichen Bilder klarer werden, sich besser fassen lassen.

Beim mündlichen Erzählen aus dem eigenen Leben rufen wir oft immer die selben Episoden auf, bis in die selben Formulierungen hinein. Das ist beim Schreiben anders – wir schreiben langsamer, als wir sprechen. Dadurch kann scheinbar Vergessenes zum Vorschein kommen und einen neuen Blick, neue Perspektiven und manchmal sogar neue Einsichten ermöglichen. Vor allem, wer mit der Hand schreibt – noch schreiben kann oder es (wieder) ausprobiert –, taucht auf diese Weise tief ein in die eigene Erinnerung, in das bereits gelebte Leben.

Schreibgruppen bieten für diese Forschungsreisen in die eigene Biographie einen Rahmen, der anregt und schützt: Bewährte Methoden des „kreativen Schreibens“ leiten die Teilnehmer:innen dazu an, ihre Erinnerungen in geschriebene Worte zu fassen. Zugleich bildet die Gruppe einen Resonanzraum für die Texte und eine stärkende Gemeinschaft, wenn die eigenen Erinnerungen schwer sind oder schmerzend.

In der Kirchengemeinde Neu-Westend hat Anna C. Kernen seit dem Frühling eine solche biografische Schreibgruppe begonnen. Sie ist pensionierte Lehrerin und selbst Autorin. Ihre Erfahrung und Überzeugung lautet: „Es lohnt sich unbedingt, die eigenen Erinnerungen aufzuschreiben. Für mich selbst zuerst, aber auch für andere, die die Texte lesen.“ In ihren Schreibgruppen stellt sie unter anderem Fragen: Welche wichtigen Ereignisse aus meinem Leben fallen mir spontan ein? Wie war das in dem Jahr meiner Geburt, was geschah in meinem Land zu dieser Zeit? Welche Umstände in meinem Leben früher kann man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen? Auch Fotos sind Anlässe für Geschichten, besonders mit den scheinbar nebensächlichen Details.

Die Gruppe „Biografisches Schreiben“ trifft sich jeden Donnerstag von 15 bis 17 Uhr im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde, Eichenallee 51.

KIRCHE VERSTEHEN

KONFIRMATION

in ihrem Konfirmationsgottesdienst bekennen junge Christ:innen öffentlich ihren Glauben. Meistens sind sie als Kinder getauft, jetzt an der Grenze ihrer eigenen Religionsmündigkeit mit 14 Jahren bestätigen sie ihre Taufe noch einmal aus eigenem freiem Willen.

In der Evangelischen Kirche war die Einführung der Konfirmation eine Folge der Kindertaufe: Neben den Zuspruch Gottes, den das kleine Kind in der Taufe erhält, trat das antwortende Bekenntnis der jungen Erwachsenen. Dieses Bekenntnis des eigenen Glaubens setzt Wissen voraus – so kam es zum „Konfirmandenunterricht“, der heute die Gestalt einer die Konfirmation vorbereitenden „Konfirmand:innen-Zeit“ angenommen hat.

Mit der Konfirmation ist die rechtliche Vollmitgliedschaft in der evangelischen Kirche verbunden: Konfirmierte nehmen selbstständig am Abendmahl teil, können das Amt eines Paten/ einer Patin übernehmen und können, wenn sie 18 Jahre alt sind, für die Mitarbeit in der Gemeindeleitung kandidieren.

Informationen zu Konfirmationskursen und Konfirmation in Neu-Westend

»EIN TOLLES WIR-GEFÜHL«

Kirchliche Jugendreisen sind Angebote für Jugendliche, im Kern zwischen 14 und 27 Jahre. Mitarbeitende in der Jugendarbeit im Kirchenkreis Charlottenburg-Wilmersdorf bereiten die Reisen vor. Anmelden kann sich dann jede:r, Kirchenzugehörigkeit ist keine Voraussetzung. Aber viele von denen, die dabei sind, kommen aus den Gemeinden und engagieren sich dort auch das Jahr über.

In diesem Sommer starten zwei einwöchige Fahrten in das Waldbad Dähre mit jeweils etwa 20 Plätzen. Dähre hat alles, um dort eine gute Zeit zu verbringen: Ein Schwimmbad, eine große Wiese, ein Zirkuszelt und Wald drumherum. In der ersten Woche bilden wir vor allem aus, Teamer:innen für die Jugendarbeit. In der zweiten Woche stehen Sport und andere Freizeitangebote auf dem Programm. Eine dritte Reise ist ein Segeltörn auf dem holländischen Ijsselmeer, eine Woche lang mit 40 Plätzen. Ich war schon zweimal dabei – das war ein richtig gutes Miteinander. Jede:r ist willkommen und die persönlichen Beziehungen wachsen schnell. Daraus entsteht ein starkes Gemeinschaftsgefühl mit Platz für die Einzelne, den Einzelnen. Und das wird auch in diesem Jahr so sein.

Hinter den Reisen liegt ja ein pädagogisches Konzept. Die Teamer:innen bereiten einen Rahmen vor, in den sich die Jugendlichen dann einbringen, mit ihren Begabungen, mit ihren Interessen und Ideen. Die werden aufgenommen und auch gefördert, zum Beispiel durch Workshops zur Musik, die mit einem Konzert abschließen. Es geht um mich und zugleich um mein Da-Sein in der Gruppe, um unser Verhalten als Gruppe.

Die gemeinsame Zeit an einem anderen Ort ist eine besondere Form der Gemeindearbeit mit Jugendlichen. Für manche ist es ein guter Anschluss an die Konfirmand:innenzeit, für andere eine Erstbegegnung mit Gemeinde überhaupt. Die Fahrten verbinden dann über Gemeindegrenzen hinweg und schaffen ein tolles Wir-Gefühl. Das ist eine Motivation, zurück in die Ortsgemeinden zu kommen und sich dort einzubringen. Diese Erfahrung finde ich wichtig: Gemeinde, wo auch immer, ist ein Ort, wo Menschen sich treffen und eigene Ideen gemeinsam umsetzen.

Mehr Informationen zu den Reisen im Sommer 2023: https://chill-ma.com/reisen-seminare

"GUTEN MORGEN, GUTEN MORGEN, GUTEN MORGEN SONNENSCHEIN ..."

Konfirmand:innen unterwegs

„Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein ...“ das ist das, was man um 8 Uhr morgens hört. Die Teamer:innen der Konfirmand: innen-Fahrt haben sich den Wecker etwas früher gestellt, um die rund 60 Konfirmanden und Konfirmandinnen aus den Kirchengemeinden Epiphanien, Frieden und Neu-Westend aus den Betten zu holen.

Die Konfi-Fahrt ist fester Bestandteil des Konfirmationsunterrichts und schafft Zeit, sich mit sich selbst und seinem Glauben etwas genauer zu beschäftigen. Eine Woche lang sind die Jugendlichen mit dem Team der Leitenden unterwegs, zuletzt nach St. Peter Ording. Die Gruppenarbeiten und Gespräche, die Workshops und die Musik und auch der Freiraum für eigene Ideen bleiben lange in den Köpfen aller.

Auf Konfi-Fahrt und auch im Konfi-Unterricht immer dabei: Die ehrenamtlichen Teamer, häufig ehemalige Konfis aus den vorherigen Jahrgängen. Ihre Aufgabe ist es, die Pfarrer:innen, unter ihnen Frank Vöhler aus unserer Gemeinde und die Mitarbeiter: innen Pia Folgmann und Jakob Bindel aus der Jugendarbeit zu unterstützen: Sie gestalten die Zeit mit den Jugendlichen, leiten im Unterricht Kleingruppen und setzen dabei eigene Akzente. Diese Tradition gibt es schon seit Jahren.

Eine dieser Teamerinnen ist Claire Berghold. Sie ist 17 Jahre alt und macht gerade ihr Abitur. Sie selbst wurde 2019 konfirmiert, da sie mehr über ihre Religion und den Glauben lernen wollte. In ihrem eigenen Konfi-Jahr gehörten für sie, neben der Konfi-Fahrt, das kreative Arbeiten und die Projektwochen zu den Highlights. In den Projektwochen wird der reguläre Unterricht gegen Aktivitäten wie Theaterspielen, Graffiti-Kurs und gemeinsames Backen ausgetauscht. Auch deshalb ist sie seit drei Jahren Teamerin in der Konfirmand:innen-Arbeit in der Gemeinde Neu-Westend.

Was war der Grund, nach der Konfirmation als Teamerin in der Eiche zu bleiben?
Einerseits waren die Leute in der Eiche der Grund für das Bleiben. Man trifft immer Leute, mit denen man sich beim Kickern oder Billard spielen die Zeit vertreiben kann und bekommt Raum, Projekte für die Konfis vorzubereiten. Es macht viel Spaß auch in der Freizeit in der Eiche zu sein, nicht nur für den Konfirmationsunterricht.

Welchen Mehrwert hat das Engagement als Teamerin?
Man lernt stetig neue Dinge dazu. Vor allem zu Beginn der Teamer-Zeit, unter anderem bei der kleinen Teamer-Schulung, die die älteren Teamer für die neuen vorbereiten. Z. B., wie man sich in Notsituationen verhält oder wie man Autorität erlangt, ohne dass die Konfis das als negativ auffassen.

Der Lieblings-Teamermoment?
Die Schnitzeljagd, die zu Beginn jedes neuen Jahrgangs durchgeführt wird, ist immer lustig! Außerdem ist der Teamerabend jeden Mittwoch sehr unterhaltsam, dort haben wir Zeit, als Team mehr zusammen zu wachsen, zusammen zu essen und neue Dinge zu lernen. Vor kurzem haben wir als Teamer:innen in drei Teams Fallschirme für Eier gebaut, diese vom Kirchturm geworfen und geschaut, bei welchem Team das Ei noch ganz war.

Wie lange wird es für Dich weitergehen als Teamerin?
So lange wie es nur geht!

Informationen zum Konfirmations-Unterricht und der Mitarbeit als Teamer:in

GEDENKKIRCHE MARIA REGINA MARTYRUM

60. JAHRESTAG DER WEIHE

Wir Schwestern vom Karmel Regina Martyrum leben als kontemplative, betende Gemeinschaft mitten in Berlin an einem besonderen Ort, an einem Ort des Gedenkens: neben der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum. Dieser Ort, angebunden an den geschichtsbeladenen Ort in der Nähe, Plötzensee, ist eine immer neue Herausforderung. Und immer wieder dürfen wir in Begegnungen erfahren, dass Erinnerung heilsam sein kann, wo Unbegreifliches das Leben belastet.

Freya von Moltke, die Witwe des 1945 in Plötzensee ermordeten Widerstandskämpfers Helmuth James von Moltke, schrieb uns nach einem Besuch: „Die Lebensregeln des Karmel sind ganz im Innern und in der Stille beschlossen aber der Karmel ist in Berlin Teil eines sehr öffentlichen Dienstes. Zwar können die Schwestern nicht ungeschehen machen, was in Plötzensee geschehen ist, aber sie setzen dem früheren Unheil ihr Heil entgegen. Weil sie vermögen, neben dem Ort des Grauens ihr Heil zu leben, erschaffen sie ein währendes und heilendes Erinnern.“

Ich möchte Sie kurz mitnehmen an den Ort, an dem wir leben dürfen, an dem das Erinnern eine heilende Kraft haben kann. Die Gedenkkirche Maria Regina Martyrum. Dieser Ort birgt ein Geheimnis. Dieser Ort bietet einen Raum an, jenseits von Erwartetem. Oft ist ein:e Besucher:in zuerst einmal sprachlos und ich teile diese Sprachlosigkeit immer wieder neu, angesichts des Ortes mit allem, was seine Architektur und Kunst vermitteln.

Ein Raum des Erinnerns an Dunkles und Lichtes. Alles hat Platz. In der Oberkirche lädt das große Altargemälde von Georg Meistermann ein, Gottes Verheißung zu trauen.

Diese Kirche, neben der wir leben dürfen – mit der wir leben –, die unsere Klosterkirche geworden ist, ist auch immer mehr zu meinem Ort geworden – ein spiritueller Ort der Stille, des Gebetes – ein Ort des Gedenkens und Erinnerns – auch ein ökumenischer Ort, denn unsere gelebte Ökumene heute baut auf der Ökumene der Martyrer von Plötzensee auf. Unsere Gedenkkirche ist ein Ort der Begegnung für viele: Christ:innen und Nichtchrist:innen, für Glaubende und Nichtglaubende, für Menschen aus verschiedenen Kulturen, für Kunstinteressierte und Geschichtskundige, für Junge und Alte.

Ich erlebe, wie junge Menschen die Botschaft dieses Ortes verstehen, sie ahnen das Unverstehbare, das die Kunst anschaulich macht. Sie begegnen Vergangenem, unserer deutschen Geschichte, auch dann, wenn es keine Zeitzeugen mehr gibt – und sie begegnen gleichzeitig Gegenwärtigem. Mahnende Erinnerung kann zur wachen Verantwortung werden. So stärkt dieser Ort. Für mich ist es ein Hoffnungsort.

Schwester Mirjam Fuchs

Karmel Regina Martyrum
Heckerdamm 232, 13627 Berlin

www.karmel-berlin.de

Letzte Änderung am: 05.07.2023