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RSSPrint

So sieht das Faltblatt aus. Ausgewählte Artikel finden Sie auf den folgenden Seiten.

Hier geht es zu den aktuellen Terminen der Gottesdienste und sonstigen Veranstaltungen.

NACH-DENKEN

„You’ll never walk alone“ – wieder wurde der Song als Musik für eine Trauerfeier gewünscht und dann, na klar, auch gespielt. Es ist ein Lied über das Leben. Es geht um schwierige Phasen und Rückschläge, es geht darum, niemals aufzugeben und vertrauensvoll in die Zukunft zu blicken.

Wegen Copyright hier nur meine Übersetzung ins Deutsche - der englische Text ist bestens im Internet zu finden:

Wenn du durch einen Sturm gehst
Geh erhobenen Hauptes
Und hab keine Angst vor der Dunkelheit.

Am Ende eines Sturms
Gibt es einen goldenen Himmel
Und das süße, silberhelle Lied einer Lerche.

Geh weiter durch den Wind
Geh weiter durch den Regen
Auch wenn deine Träume umgeworfen
und weggeblasen werden.

Geh weiter, geh weiter
Mit Hoffnung in deinem Herzen
Und du wirst niemals alleine gehen.

Du wirst nie, niemals alleine gehen.

Geh weiter, geh weiter
Mit Hoffnung in deinem Herzen
Und du wirst niemals alleine gehen.

Du wirst nie, niemals alleine gehen.

Jetzt in der Passionszeit, in der 3. Passionszeit mit Corona, gehen wir weiter durch stürmische Zeiten, ja, wir verzichten immer noch auf Vieles und es strengt an und zehrt an den Kräften. Und doch gehen  wir mit Hoffnung und mit Gott durchs Leben. Unserer Kraft, unserem Trost, unserem „Ich-bin-da“. Und am Ende der Passionszeit, zu Ostern, wird „Auferstehung“ gefeiert. Vielleicht mit äußerlichen Einschränkungen, aber innerlich befreit, frei. Wir feiern und bejubeln das Leben und können uns wieder und immer wieder vor Augen führen: Wir werden nie, niemals alleine gehen. Wir sind nicht allein.

Manon Althaus

MUT ZU FREIHEIT UND VERANTWORTUNG

Festzeiten mit ihren Ritualen, Texten und Liedern sind besondere Zeiten: Sie schenken (Neu-) Orientierung, geben dem eigenen Leben Sinn und Halt. Festzeiten vertiefen die gemeinsamen Grundlagen des Glaubens.

In diesem Jahr liegen sie nahe beieinander: die christliche Passions- und Osterzeit (von Aschermittwoch im März bis 18. April), das jüdische Pessach-Fest (vom 14.-18. April) und der muslimische Fastenmonat Ramadan (vom 2. April bis 1. Mai).

Das Leben soll gefeiert werden – und die Freiheit! Jüdinnen und Juden erinnern sich während des Pessach-Festes an den Auszug des Volkes Israel aus der Knechtschaft in Ägypten, feiern den „Überschritt“ (das meint die hebräische Wurzel „passach“) von Sklaverei zur Freiheit, vom Tod zum Leben. Als Christ:innen stehen wir dabei an ihrer Seite in der Besinnung auf das, was wesentlich ist. Denn: „Gott nahe zu sein ist mein Glück“ (Psalm 73).

Die christliche Fastenzeit beginnt an Aschermittwoch und dauert bis Karsamstag. Wie im Ramadan geht es darum, die eigenen Abhängigkeiten zu erkennen, indem man Verzicht übt, um frei zu werden von  unnötigem Ballast. Und so eingestimmt und vorbereitet lässt sich besonders fröhlich das Osterfest feiern, das Fest des Lebens, der Auferstehung Jesu. Hierin liegt die christliche Hoffnung begründet, dass Gottes Zuwendung mich auch durch Zeiten von Schmerz und Trauer zu tragen vermag.

Für Muslim:innen ist der Fastenmonat Ramadan ein Monat der Geduld, der Versöhnung und der  Befreiung. In ihm erinnern sich die Gläubigen daran, das Gott das heilige Buch, den Koran, zur Rechtleitung für die Menschen herabgesandt hat. Der Ramadan soll davon geprägt sein, den sozialen Zusammenhalt zu fördern, Frieden mit den Nachbarn zu suchen, sich miteinander zu versöhnen und besonders an die sozial Schwächeren zu denken und sie zu unterstützen. Es ist ein guter Brauch, andere im Ramadan zum Iftar, zum Fastenbrechen, einzuladen und gemeinschaftlich zu beten und zu essen.

Solche ethischen Verpflichtungen gegenüber Benachteiligten in der Gesellschaft betont auch die Tora, wenn sie an die soziale Verantwortung erinnert, die mit dem Auszug aus Ägypten verknüpft ist: „Erinnere dich, dass du ein Knecht in Ägypten gewesen bist, halte den Schabbat und bedrücke nicht den Schwachen.“

Festzeiten laden ein, sich auf die Beziehung zu und mit Gott auszurichten. In diesem Jahr liegen bedeutende Festzeiten von Judentum, Christentum und Islam nahe beieinander. Gelegenheit, aufeinander zuzugehen: den spirituellen Reichtum der anderen, die anders glauben, wahrzunehmen. Denn Gottes Barmherzigkeit ist in allen drei Religionen Grundlage für den Auftrag des Menschen, sich gemeinsam für eine friedlichere und gerechtere Welt zu engagieren.

Dr. Andreas Goetze, landeskirchlicher Pfarrer der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz für den interreligiösen Dialog.

EMMAUSGANG ERSTMALIG

An anderen Orten ist er schon lange Tradition, in Neu-Westend soll er jetzt beginnen: Für Ostermontag planen die Evangelischen Gemeinden und die katholische Gemeinde den ersten Emmausgang. »Wir wollen im Gehen spüren, dass Jesus mit uns unterwegs ist«, erläutert Pfarrerin Birte Biebuyck von der Evangelischen Friedensgemeinde, die den Emmausgang mitorganisiert. »Es wird ein bisschen wie Pilgern – gemeinsam draußen unterwegs, mit Reden und mit Schweigen.«

Der Emmausgang ist vor allem in Süddeutschland und Österreich verbreitet. Der Name Emmaus verweist auf die biblische Geschichte der zwei Jünger, die drei Tage nach dem Tod Jesu auf dem Weg von Jerusalem nach Ort Emmaus sind. In ihr Gehen mischt sich der auferstandene Jesus ein, verwickelt sie in ein Gespräch. Erst am Ende erkennen die beiden, wer der Dritte gewesen ist. Der westender Emmausgang ist bewusst ökumenisch geplant: In der Vorbereitung wirken Vertreter:innen aller drei Kirchengemeinden mit.

Der Emmausgang beginnt am Montag, 18. April, um 15.00 Uhr an einem Ort, der zu Redaktionsschluss noch nicht festgelegt war. Die reine Wegezeit beträgt etwa 30 Minuten, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wir informieren rechtzeitig über weitere Einzelheiten.

»ERZÄHL DEINEM PROBLEM, DASS DU EINEN GROSSEN GOTT HAST.« ZUM WELTGEBETSTAG 2022

Der Weltgebetstag ist am Freitag, 4. März 2022. Die anglikanische Gemeinde St. Georges repräsentiert
diesmal die Gastgeber, der Gottesdienst findet dort um 19 Uhr statt und wird  dem YouTube-Kanal der Gemeinde St. Georges  übertragen.

Seit über 100 Jahren feiern Christ:innen aller Konfessionen weltweit Anfang März den Weltgebetstag. Hier in unserem Stadtteil Neu-Westend tun sich dazu die vier christlichen Gemeinden zusammen: die anglikanische Gemeinde St. Georges, die katholische Gemeinde Heilig Geist und die beiden evangelischen Gemeinden Frieden und Neu-Westend. Im Gespräch erläuterten drei Frauen aus dem diesjährigen Vorbereitungsteam Einzelheiten.

Den Weltgebetstag gibt es seit über hundert Jahren. Seit wann machen das unsere Gemeinden zusammen?

Wir sind alle erst seit den letzten Jahren dabei. Aber in unseren Gemeinden machen das Frauen schon seit 30, 40 Jahren.

Ich habe schon als Kind im Kinderchor immer zum Weltgebetstag gesungen. Damals hieß er tatsächlich noch Weltgebetstag der Frauen. Und das hat sich in vielen Köpfen gehalten, obwohl er schon lange nicht mehr so heißt, sondern nur noch Weltgebetstag. Aber viele sagen nach wie vor Weltgebetstag der Frauen. Und es ist ja eigentlich auch nicht so ganz falsch, denn es wird immer von Frauen vorbereitet und normalerweise sind in den Teams, die das dann vor Ort durchführen, auch Frauen.

Was macht das Vorbereitungsteam?

Wir starten meistens mit dem biblischen Text, der dem aktuellen Weltgebetstags-Motto zu Grunde liegt. Es gibt sehr viel Material zur Vorbereitung mit Informationen zum biblischen Hintergrund, zur Geschichte des Landes und einen von Frauen gestalteten Gottesdienst, dazu Lieder und Rezepte. Die probieren wir aus: Vor 2 Jahren haben wir afrikanisch gekocht, letztes Jahr gab es Essen aus Vanuatu, und dieses Jahr werden wir uns mit der wunderbaren britischen Küche beschäftigen.

Beten, Gottesdienst, und plötzlich: Kochen – wie passt das zusammen?

Gut! Und Tanzen und Singen nicht vergessen! Das ist aus meiner Sicht das Tolle und Besondere an den Weltgebetstagsgottesdiensten, dass man jedes Mal ein neues Land kennenlernt und es mit allen Sinnen in sich aufnimmt. Ich glaube, dass das für viele ganz eindrücklich ist, das, was dann in Erinnerung bleibt.

Normalerweise ist es so, dass am Weltgebetstag der Gottesdienst stattfindet und dann isst und trinkt man zusammen und erfährt bei dieser Gelegenheit viel von der Kultur und von der Geschichte des jeweiligen Landes.

Das würde ich auch gerne nochmal betonen. Dieses mit allen Sinnen in sich aufnehmen. Deswegen ist das mit Essen auch wirklich nicht nur eine Nebensache. Bei mir war es so, dass ich immer begeistert in den Rezeptheften nachgeguckt habe. Dann hat jede ein Lieblingsrezept, was sie mitbringt für das Team und dann für den Gottesdienst. Und nachher kann man das noch weiter kochen. Ich hab meine eigene Küche auch schon damit bereichert und dann denkt man ja auch jedes Mal wieder dran, wenn man das isst, und weiß: das ist da her. Zum Beispiel dieses Ingwer-Bier, so wie Ginger Ale selbst gemacht, das ist jetzt ein fester Bestandteil in meiner Küche im Winter, das macht nämlich so wahnsinnig warme Füße, wenn man sehr viel Ingwer trinkt. Das ist das Besondere: Das Thema bleibt durch die Vorbereitung so richtig lange bei einem. Und das geht auch nur, wenn das diese verschiedenen Sinne anspricht.

Die Vorgängerin von Pfarrerin Birte Biebuyck, die jetzt mit im Vorbereitungsteam ist, war ja Pfarrerin Irene Franke-Atli. Sie blieb bewusst bei der Bezeichnung „Weltgebetstag für Frauen“, weil sie das auch als „Qualitätssiegel“ und selbstbewusste Bezeichnung gesehen hat. Ich kann mich da sehr gut wiederfinden. Es geht nicht um Ausgrenzung oder so. Das ist schon auch was Eigenes, eine besondere Spiritualität. Natürlich sind Männer herzlich eingeladen.

Dieses Jahr wurde der Weltgebetstag von Frauen aus England, Wales und Nordirland vorbereitet. Das ist nicht wirklich weit weg, oder?

Das ist schon eine andere Welt als bei uns. Es gibt viel mehr Armut als bei uns, eine größere kulturelle Vielfalt durch den Commonwealth und all die Menschen, die dort eingewandert sind. Durch das Material zur Vorbereitung erfahren wir auch, wie Menschen in dem Land denken, wie sie mit schwierigen Situationen umgehen. Darum geht’s ja beim Weltgebetstag auch immer, dass man gerade für die Menschen betet, die benachteiligt sind.

Wie geht man damit um? Die Briten nehmen es oft mit Humor. Im Vorbereitungsheft gibt es einen wunderbaren Satz: „Don’t tell your God you have a big problem. Tell your problem, you have a big god.” Und das ist so fantastisch, dieser Satz: „Erzähl deinem Gott nicht, dass du ein großes Problem hast. Erzähl deinem Problem, dass du einen großen Gott hast.“ –

Man denkt erstmal England, Wales, Nordirland, was sollen die denn schon für Probleme haben, was ist denn da überhaupt das Thema? Das ist ja alles noch Europa, man ist doch in einer recht guten Situation. Aber wenn man genau hinschaut, geht es um Ausgrenzung oder Diskriminierung und dann merkt man plötzlich: Oh, das ist ja ganz tief, das ist ja etwas, was uns persönlich auch angeht und womit wir in unserer Wohlstandsgesellschaft auch eine Menge Probleme haben. Das wird einem bewusst, wenn wir Berichte von Einzelnen, persönlich Betroffenen hören. Wir schlüpfen in deren Haut rein, auch durch Rollenwechsel in den Rollenspielen, die wir immer haben. Dabei merkt man, aha, das ist jemand, das könnte auch ich sein, der könnte mit mir verwandt oder befreundet sein. Und dann gibt es eine Menge Dinge, wo Frauen z. B. benachteiligt sind. Das wissen wir ja alle, aber oft rücken wir das gar nicht bei Gottesdiensten so in den Fokus.

Ich möchte einen Punkt nochmal aufgreifen. dass man die weltweite Verbundenheit der Frauen nochmal stärker spürt, als es sonst der Fall ist, weil es einfach alles so ernst genommen wird, durch die Themen, die zur Sprache kommen. Es heißt ja nicht umsonst „Welt“-Gebetstag.

Wie lautet in diesem Jahr das Motto?

»Zukunftsplan Hoffnung« – und das passt wahnsinnig gut in diese ganze Corona-Zeit. Und ins Gebet. Ich finde es immer wieder beeindruckend, diese Vorstellung, welche Kraft Gebete haben können, wenn rund um die Welt alle das Gleiche beten, diese Vorstellung, dass da Millionen von Menschen sind, die jetzt die gleichen Gebetsanliegen gemeinsam vorbringen. Was konkret praktisch geschieht, kann man daran sehen, in welche Projekte die Kollekten geflossen sind.

Wofür wird Kollekte, werden Spenden gesammelt?

Es gibt nicht ein bestimmtes Projekt, sondern es werden viele Projekte unterstützt. Es geht sowieso immer an alle; es ist ja auch angezeigt, dass nicht in einem Jahr Geld in ein wohlhabendes Land geht. Es geht bei den Spenden mehr um Kontinuität. Der Weltgebetstag unterstützt Frauen- und Mädchenprojekte weltweit auf Dauer.

Carolin Chwalinsky, Lydia Funke und Susanne Hornauer sprachen mit Dorit Schneider.

Kirche und Klima

Frau Dr. Niederfranke, wie kommt die Kirche zum Thema Klima?

Für uns steht der Umgang mit dem Klima in direkter Verbindung zum Auftrag, die Schöpfung zu bewahren. Kirche ist – wie alle gesellschaftlichen Bereiche – aufgefordert, den eigenen schlechten Umgang mit dem Klima zu verändern. Ziel muss eine Klimagerechtigkeit sein. Im Moment leben wir zu Lasten der kommenden Generationen, also höchst egoistisch. Das darf nicht so bleiben. Das hat nicht zuletzt das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil 2021 festgestellt und konkretes Handeln gefordert.

Was bedeutet das für den Kirchenkreis als Zusammenschluss von 18 Kirchengemeinden?

Die Zeit des Nachdenkens, ob das Thema Klima wichtig ist oder nicht, ist vorbei. Es geht jetzt um konkretes Handeln. Zudem sind wir auch durch das Klimaschutzgesetz unserer Landeskirche verpflichtet, ganz konkret bei Dämmung, Heizung, Energie die Richtung zu ändern. Für alle 18 Kirchengebäude im Kirchenkreis, für die vielen Gemeindehäuser und die anderen Immobilien müssen wir nach geeigneter Dämmung und nach alternativen Formen der Heizung suchen.

Welche Vorhaben stehen im Kirchenkreis Charlottenburg-Wilmersdorf an?

Das große Ziel ist die Klimaneutralität bis zum Jahr 2050. Das ist für uns, die wir als Kirche weniger werden und weniger Geld zu Verfügung haben, eine richtige und zugleich harte Anforderung. Im Moment schaffen wir die Strukturen, um diese Aufgabe gut zu gestalten: Wir richten einen Klimabeirat ein, in die jede Kirchengemeinde ihre Vertretungen entsendet, fachkundige und interessierte Menschen, die mitmachen wollen und die Belange der Gemeinden in den Kirchenkreis einbringen. Lernen voneinander, Lasten teilen, Ziele gemeinsam umsetzen – darum geht es. Neben dieser ehrenamtlichen Struktur beauftragt der Kirchenkreis eine Person oder ein Unternehmen als „Klimakümmerer, die vernetzt und als kompetente Ansprechperson den Prozess gestaltet. Und wir verbinden diese Struktur mit den kirchlichen Baubeauftragen, weil es bei den Gebäuden immer auch um praktische Baufragen geht. Bereits seit dem 1. Januar 2021 ist der Einbau neuer fossiler Heizungsanlagen in kirchliche Gebäude unzulässig. Der nächste Meilenstein ist der 1. Januar 2023: Dann startet der Klimaschutzfond, in den jede Kirchengemeinde eine Abgabe pro Tonne erzeugtes CO2 einzahlen muss. Aus diesem Fond werden dann die Initiativen unterstützt, mit denen die Kirche klimagerechter wird. Tempo ist wichtig, aber auch gemeinsames Handeln im Kirchenkreis.

Dr. Annette Niederfranke ist Präses der Kreissynode Charlottenburg-Wilmersdorf, dem Leitungsgremium des Kirchenkreises.

In der Gemeinde, im Gemeindekirchenrat wird derzeit über einen Ersatz für die Heizung beraten und recherchiert. Wenn Sie für die neue Sitzbankheizung spenden möchten:

SPENDENKONTO: KVA-BMW,
Stichwort: Spende für KG Neu-Westend
IBAN: DE42 1005 0000 0190 6655 05

VIKARIAT

Die Karte vom Kiez

An einigen Stellen in Westend tauchen derzeit große handgezeichnete Kiezkarten auf: In Geschäften, in den Kirchengemeinden und am Zaun der Ulme35, dem Nachbarschaftszentrum Interkulturanstalten. Überall dort können sich Interessierte eine Karte mitnehmen.

Diese Karten und ein hilfreiches Handbuch über alle gesellschaftlichen Akteure in Westend sind einige Ergebnisse des Senatsprojekts BENN - Berlin entwickelt Neue Nachbarschaften -, das in Westend mit dem Jahr 2021 abgeschlossen wurde.

Doch die Nachbarschaftsarbeit in Westend geht weiter. Durch Corona ist vielen bewusst geworden, welche wichtige Rolle funktionierende Nachbarschaften gerade in Krisenzeiten spielen. Um sie zu stärken, fördert das Land Berlin mobile Stadtteilarbeit. In 36 Berliner Nachbarschaften entstehen dazu aktuell neue Aktivitäten. Mitarbeitende von Nachbarschaftshäusern und Berliner Stadtteilzentren werden in ihrem jeweiligen Kiez aktiv und organisieren gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern Angebote für ein neues (?) Miteinander und für gegenseitige Unterstützung.

In Westend wird das Team der Mobilen Stadtteilarbeit der Ulme35 unterwegs sein, um Kontakte aufzubauen, zu vernetzen, durch Vermittlung oder direkte Beratung zu helfen. Das Team initiiert Treffpunkte und Begegnungsmöglichkeiten im Kiez und in der Ulme 35. Dazu gehören auch Austausch und Kooperationen mit der Bezirksverwaltung, sozialen Verbänden, Vereinen, Schulen, Kitas, Flüchtlingsunterkünften, ASOG-Unterkünften, Glaubensgemeinschaften und sportlichen wie kulturellen Initiativen.

Bei allen Initiativen interessiert die individuelle Meinung der im Kiez Wohnenden und wenn möglich auch ihr Engagement, um sich an einem gemeinschaftlichen Stadtteilprojekt zu beteiligen. Denn ein Ziel ist, Hilfe zur Selbsthilfe zu initiieren, Ressourcen freizulegen und zu nutzen, ein anderes, die Nachbarschaften zu Orten (weiter) zu entwickeln, in denen nicht weg, sondern hingeschaut wird und Lösungen gemeinschaftlich gesucht werden.

In den nächsten Monaten werden deshalb mobile Stadtteilarbeiter:innen in Westend unterwegs sein und Menschen ansprechen. Sie werden Fragen stellen, Ideen einsammeln und vielleicht auf eine Tasse Kaffee einladen. Die Kiezkarte haben sie immer dabei.

Amei von Hülsen-Poensgen, www.interkulturanstalten.de

Letzte Änderung am: 09.05.2023